Öl ist nicht gleich Öl, kennst du den Unterschied?

 

Öle & Fette: Was ist am gesündesten?

  • Tierische Fette enthalten einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren. Sie erhöhen die Blutfettwerte (LDL-Cholesterin).
  • Pflanzliche Fette sind meist reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die einen positiven Einfluss auf den LDL-Cholesterinspiegel haben. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren erkennt man in der Regel daran, dass sie bei Zimmertemperatur flüssig sind.
  • Fette mit ungesättigten Fettsäuren sollten bevorzugt werden. 

 

Was bedeutet kaltgepresst?

Wird das Pressgut bei der Kaltpressung gekühlt, erwärmt es sich auf nur 40 Grad. Das dadurch gewonnene Öl enthält besonders viele gesunde Inhaltsstoffe, ist aber auch teuer, denn das extra-kalte Pressen ist wenig ergiebig.

 

Sind kaltgepresste Öle also immer besser?

Jein. Verwendet man sie in der kalten Küche oder gibt man sie erst nach dem Kochen ins Essen, sind sie in jedem Fall die beste Wahl. Denn sie enthalten hochwertige Fettsäuren, Vitamine (vor allem A und E) und sekundäre Pflanzenstoffe.

Kippt man sie jedoch zum Braten in die Pfanne, verkehrt sich ihr gesundheitsfördernder Effekt ins Gegenteil. Werden an sich gesunde Öle zu stark erhitzt, können gesundheitsschädliche und sogar krebserregende Substanzen entstehen. Sichere Anzeichen dafür, dass dieser Zustand erreicht ist, sind Rauch und ein stechender Geruch. Aufgrund ihrer besonderen Zusammensetzung sind kaltgepresste Öle nicht sonderlich hitzestabil und werden schnell zum Gesundheitsrisiko.

 

Welche sind die besten Pflanzenöle?

Am besten ist die Kombination und das Variieren von verschiedensten Ölen im Alltag. 

Diese Pflanzenöle sind die gesündesten: 

  • Olivenöl – Sein Fettsäuremuster ist gesund. Wähle ein „(extra) native Olivenöle” aus. Olivenöl eignet sich für kalte und warme Gerichte (bis maximal 140 °C, etwa zum Schmoren). Wichtig auf keinen Fall Olivenöl hoch erhitzen, zum Braten ist es nicht geeignet, da sonst schädliche Oxidationsprozesse in Gang gesetzt werden! 
  • Rapsöl – Aufgrund seiner idealen Fettsäureverteilung zählt Rapsöl zu den gesündesten Pflanzenölen. Es enthält einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Sein Rauchpunkt liegt aber mit etwa 170 bis 190 °C vergleichsweise hoch. Somit ist es auch zum Dünsten und Braten bei geringer Hitze geeignet. Raffiniertes Rapsöl ist hellgelb und geschmacksneutral. Kaltgepresstes Rapsöl dagegen hat eine Farbe wie Honig und einen leicht nussigen Geschmack. Es eignet sich nur zur Verwendung in der kalten Küche.
  • Kokosöl - Gesättigte Fette sind gesund zum Braten. Sie sind bis zu 200° hitzestabil und oxidieren weniger schnell zu Transfetten. Das perfekte Bratenöl ist Kokosöl. Die gesunden mittelkettigen Fette (MTCs) werden zu Energie statt zu Fettpölsterchen gemacht und halten lange satt.
  • Leinöl - enthält 72 % mehrfach ungesättigte Fettsäuren und ist deshalb so sehr wertvoll für unsere Gesundheit. Die tägliche Einnahme von 40 bis 50 g Leinöl ausreichend um den Tagesbedarf zu decken. Von allen Pflanzenölen weist Leinöl die höchste Konzentration an Omega-3-Fettsäuren auf. Dabei kann in Leinöl der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren im Gegensatz zum Gehalt in Fischöl bis zu zehn Mal höher sein.
  • Nachtkerzenöl Die im Nachtkerzenöl enthaltenen Fettsäuren helfen bei der Heilung von Neurotermitis und Ekzemen. In der Küche wird es aufgrund des intensiven Geschmacks eher selten verwendet, kann aber gut mit anderen Ölen kombiniert werden. Es lässt sich einfach und unproblematisch auch direkt auf die Haut auftragen.
  • Kürbiskernöl – Das Öl ist intensiv gefärbt – bei Kaltpressung grünlich, bei Heißpressung eher rötlich. Geruch und Geschmack sind besonders charakteristisch: nussig und mild würzig. Kürbiskernöl ist gesund und enthält neben mehrfach ungesättigten Fettsäuren auch reichlich Vitamin A und E sowie Selen, Carotinoide und Phytosterole. Aufgrund seiner Hitzeempfindlichkeit darf es nur kalt zum Einsatz kommen (z. B. bei Salaten).

Welche Wirkung hat Kokosöl auf den Körper?
Kokosöl weist vielfältige Wirkung auf und gilt als eines der besten Hautpflegemittel überhaupt. Die im Kokosöl enthaltene Laurinsäure schenkt der Haut Feuchtigkeit und beugt zudem Hautalterung vor. Naturbelassenes Kokosöl reguliert den Säure-Basen-Haushalt der Haut und kämpft somit gegen Fältchen an. Bio Kokosöl kann für eine bessere Wundheilung auf Schürf- oder Schnittverletzungen aufgetragen werden. Auf das Herzkreislaufsystem wirkt sich das Öl positiv aus: es sollte laut Wissenschaft die erhöhten Cholesterinwerte optimieren.
Außerdem wirkt Laurinsäure antibakteriell und bietet damit Schutz vor Keimen, Bakterien und Pilzen. Auch in hochwertigen, verarbeiteten Kosmetikprodukten ist Laurinsäure meist zu rund 60 % enthalten.

 

Worauf basiert die Annahme, mit Kokosöl abnehmen zu können?

Die mittelkettigen Triglyceride des Kokosöls werden anders vom Organismus verarbeitet als alle anderen Fette.

Sie werden von der Leber aufgenommenbenötigen für ihre Verdauung keine Gallenflüssigkeit und werden schließlich in Ketone umgewandelt. Diese Ketone geben dem Organismus Energie und werden nicht in den Fettdepots des Körpers eingelagert. Gleichzeitig wird die Funktion der Schilddrüse angekurbelt, wodurch der Energiestoffwechsel angeregt wird. Bei Bewegung und kalorienbewusster Ernährung kann Kokosöl durchaus dabei unterstützend sein, Gewicht zu reduzieren.

 

Autorin: Lena Pietsch, Gesundheitsmanagerin 

 

Wir hoffen, dass euch dieser Artikel gefallen und inspiriert hat. Wenn ihr weitere Fragen zu diesem Thema habt, dann jederzeit her damit. Wir freuen uns auf euer Feedback. 

 

 Hier kommt ihr zu den Quellen und zu noch mehr Wissen, viel Spaß beim Lesen: